Bombenfund im Freilassinger Industriegebiet
08.10.2016
Nachdem am Freitagnachmittag bei Grabungsarbeiten eine 500kg Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden wurde konnte diese am Samstagnachmittag durch Spezialisten entschärft werden. Dafür waren jedoch umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Diese begannen mit dem Absichern, beziehungsweise Absperren der Fundstelle durch die Polizei am frühen Freitagabend. Kurz darauf begannen auch im Feuerwehrhaus Freilassing die Planungsarbeiten, zu denen neben Feuerwehrführungskräften nach und nach auch Kräfte von Polizei, Rotem Kreuz, der Stadt Freilassing und des Landratsamtes hinzustießen. Hierbei wurde der gesamte Evakuierungseinsatz des betroffenen Bereichs, es handelt sich hier um einen Kreis mit einem Kilometer Durchmesser um den Fundort, geplant. So wurden bereits, Firmen, soweit erreichbar "vorgewarnt", dass am Samstag ab 08:00 Uhr der Bereich evakuiert wird und keine Arbeiten mehr durchgeführt werden können. Außerdem wurde durch Mitarbeiter der Stadt festgestellt, dass ca. 1300 Bewohner aus dem Gefahrenbereich evakuiert werden müssen. Um dies alles bewältigen zu können, wurde bis ungefähr 23:00 Uhr ein Plan für den Einsatz am Folgetag erstellt. So wurden bereits Einsatzabschnitte gebildet, die entsprechenden Feuerwehren mit Fahrzeugen und Mannschaft, sowie die anderen Hilfsorganisationen, Mitarbeiter und Material des Bauhofes sowie Busse und eine Notunterkunft für die Evakuierung disponiert. Am Samstag trafen sich die ersten Kräfte bereits wieder gegen 06:00 Uhr am Freilassinger Feuerwehrhaus um mit den weiteren Planungen und Vorbereitungsmaßnahmen fortzufahren. Um kurz vor halb acht wurden dann die Feuerwehren aus Ainring, Freilassing, Laufen, Leobendorf, Saaldorf, Surheim und Weildorf sowie Rettungsdienst, bestehend aus Rotem Kreuz und Malteser Hilfsdienst durch die Integrierte Leitstelle anhand des am Vorabend ausgearbeiteten Planes alarmiert. Ebenfalls ab dieser Zeit wurden durch ein Fahrzeug der Freilassinger Feuerwehr Durchsagen im Evakuierungsgebiet gemacht um die Bewohner auf die um 08:00 Uhr beginnende Evakuierung hinzuweisen. Diese begann dann, begleitet durch Straßensperrungen, durch die Kräfte der Feuerwehren, Polizei und Bundespolizei. Einige Personen mussten vom Rettungsdienst aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. In der Zwischenzeit wurde vom Malteser Hilfsdienst eine Verpflegungsstelle im ehemalligen Möbelhaus an der Sägewerksstraße aufgebaut. Gegen 11.00 Uhr war der gesamte Bereich, Wohngebäude und Firmen, im Umkreis von 500 Radius um den Fundort geräumt. Um kurz vor halb zwölf erhielten die beiden Sprengmeister der vom Freistaat Bayern beauftragten Firma Tauber den Befehl der Einsatzleitung mit ihren Arbeiten zu beginnen. Diese waren nach gut einer Stunde abgeschlossen, so dass dann die in er Zwischenzeit auf Bereitschaft außerhalb des Gefahrenbereichs, gegangen Kräfte der Feuerwehren wieder abrücken konnten und die Sperrungen aufgehoben werden konnten. Die Nachbearbeitungen und Aufräumarbeiten zogen sich noch bis knapp 15:00 Uhr hin. bis dahin waren insgesamt über 250 Einsatzkräfte der oben genannten Organisationen, unterstützt, durch Mitarbeiter der Bahn, des Erdgasversorgers, oder auch von ortsansässigen Firmen, zur Beurteilung von Gefahren in den Betriebsgebäuden im Einsatz. Während der Entschärfungsphase war neben dem Bahnverkehr auf der Strecke Freilassing - Laufen auch der Flugverkehr über Freilassing eingestellt. Die Feuerwehr Freilassing bedankt sich bei allen am Einsatz Beteiligten für die Unterstützung und auch bei den Bewohnern und Firmen im betroffenen Gebiet für das Verständnis.
Verfasser: ma
|