Jahreshauptversammlung - Bericht aus dem Freilassinger Anzeiger, Teil 2
05.04.2019
Auch hier: Vielen Dank an Tanja Weichold vom Freilassinger Anzeiger!
Die Feuerwehr ist hervorragend aufgestellt Kommandant Rochus Häuslmann berichtet von „schlagkräftiger Truppe” auch tagsüber – Jugendarbeit trägt Früchte
Freilassing. Die Freiwillige Feuerwehr Freilassing absolvierte im vergangenen Jahr 200 Einsätze und 137 Übungen und bleibt damit auf einem ungebrochen hohen Niveau. Darüber berichtete 1. Kommandant Rochus Häuslmann auf der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Rathaussaal. Heuer steht mit der 150-Jahr-Feier von 14. bis 19. Juni im Festzelt an der Rupertusstraße ein großes Ereignis ins Haus.
Häuslmann sagte in seinem Bericht, er sei „besonders stolz auf die Mannschaftsstärke”. Die Zahl der Aktiven haben sich den vergangenen sechs Jahren von 67 auf 78 erhöht. Vor allem könne auch unter Tage eine „sehr schlagkräftige” Truppe gestellt werden, die Freilassinger könnten innerhalb kürzester Zeit mit genügend Einsatzkräften vor Ort rechnen. Bei den insgesamt 200 Einsätzen handelte es sich um 49 Technische Hilfeleistungen, 44 Brände, 21 BMA, 28 Personenrettungen aus Wohnungen, 19 Einsätze bei Unwetter und 39 sonstige Einsätze. An diesem Abend fiel mehrfach mit amüsiertem aber doch ernstem Unterton die Formulierung „Hausmeistertätigkeiten”. Wenn zum Beispiel Gullys regelmäßig gereinigt würden, könne der ein oder andere Einsatz vermieden werden.
Um eine professionelle Hilfe zu jeder Tages- und Nachtzeit zu gewährleisten, führten die Feuerwehrler im vergangenen Jahr 137 Übungen durch. Die Donnerstagsübungen seien mit durchschnittlich 39 Feuerwehrlern sehr gut besucht gewesen, schilderte Häuslmann. Tags zuvor sei mit 50 sogar ein neuer Rekord erreicht worden. Dies sei sicher auch auf die gute Bewirtung mit Brotzeit durch den Feuerwehrverein zurückzuführen, stellte Häuslmann den Vorteil der Verbindung von Arbeit zu Verpflegung und Geselligkeit her.
Weitere Verbindungen knüpfte er im Anschluss mit Bildern von Übungen, denen er Einsätze zuordnete und damit Effekt und die Notwendigkeit der Übungen unterstrich. Das war zum Beispiel die Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung, aus der die Sachkenntnis den Feuerwehrlern bei den zahlreichen Verkehrsunfällen im Stadtgebiet zugute komme. Amüsiert als „klassischen Einsatz” kommentierte Häuslmann zwischendurch das Bild von einem Feuerwehrmann mit einer geretteten Katze im Arm. Die Gefahrgutausbildung erwies sich als nützlich zum Beispiel bei einem Einsatz an einer angebaggerten Gasleitung.
Die Drehleiter-Trainings unter schwierigen Bedingungen zahlen sich bei den gleichen fast an der Tagesordnung stehen Einsätzen aus. Das Wissen aus der Ausbildung an der Motorsäge ist nach Unwettern gefragt, wenn umgestürzte Bäume zu bergen sind. Viel Zeit und Personal werde auch für die Ausbildung der Höhensicherer aufgewendet, berichtete Häuslmann weiter. Das habe sich insbesondere heuer bei der Katastrophenlage Schnee als wichtig erwiesen. Die Maschinisten übten fleißig und investierten zudem viel Zeit in Fahrsicherheitstrainings. Bei und mit den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Surheim sei mit dem Abfüllen von Sandsäcken das neue Hochwasserschutzkonzept trainiert worden, was „hervorragend” funktioniert habe. Weiter führte Häuslmann das Üben in großen, verwinkelten Gebäuden an, etwa dem Freilassinger Krankenhaus oder bei Firmen. Häuslmann berichtete zudem von der Brandschutzerziehung der Feuerwehr in Schulen und Kindergärten.
Zu seinem Ausblick sprach der die heuer bevorstehende 150-Jahr-Feier an, für welche die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren liefen. Festleiter ist Johann Standl, Schirmherr Bürgermeister Josef Flatscher. Im Mai könne das neue Fahrzeug TLF 4000 in den Dienst gestellt werden. Außerdem werde die Stadt Freilassing erstmals einen Feuerwehrbedarfsplan erstellen. Häuslmann bedankte sich bei den Nachbarwehren, der Kreisbrandinspektion, dem Roten Kreuz, der Wasserwacht und dem THW für die gute Zusammenarbeit.
Jugendwart Ulrich Pliquet nannte aus dem vergangenen Jahr das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr und sagte, dass die Arbeit in der Feuerwehr immer anspruchsvoller und vielfältiger werde. Eine umfangreiche und spezielle Ausbildung sei erforderlich, um die verschiedenen Einsatzlagen bewältigen zu können. Der Grundstock werde in der Jugendfeuerwehr gelegt, die momentan 18 Mitglieder zählt. Vergangenes Jahr habe der Jugendraum im ersten Stock des Feuerwehrhauses in Betrieb genommen werden können. Neben der Ausbildung sei auch die allgemeine Jugendarbeit nicht zu kurz gekommen, etwa Ausflüge, Eis essen oder baden.
Weiter blickte Pliquet auf den Kreisjugendfeuerwehrtag im Juni zurück, der zum zweiten Mal in Freilassing stattgefunden habe und bei dem 200 Jugendliche an 20 Stationen rund um das Alte Feuerwehrhaus und in der Fußgängerzone Fachwissen und Geschicklichkeit unter Beweis stellten. Die Freilassinger Mannschaft habe den Heimvorteil nutzen und den ersten Platz belegen können. Ein weiterer Höhepunkt sei der 24 Stunden andauernde traditionelle Berufsfeuerwehrtag im Juli gewesen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres sei noch eine Kreisjugendübung mit über 100 Jugendlichen durchgeführt worden. Insgesamt habe die Jugendfeuerwehr im Berichtsjahr 34 Übungen mit durchschnittlich 17 Jugendlichen durchgeführt. Vier Jugendliche seien in die aktive Mannschaft übernommen worden. Das waren Christina Hoffmann, Anton Mitiska, Fabian Zwittnig und Alexander Schallinger.
Der vollständige, 92 Seiten umfassende Tätigkeitsbericht der Freiwilligen Feuerwehr Freilassing über das vergangenen Jahr kann im Internet unter www.feuerwehr-freilassing.de unter Downloads eingesehen werden. tw
Verfasser: ah
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