Dreharbeiten am und im Feuewehrhaus
25.05.2022
Ungewöhnliches Treiben herrscht zur Zeit im Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr Freilassing. Auch in der Vergangenheit gab es hier zwar bereits ähnliche Ereignisse: dass das Gerätehaus für Großschadenslagen als Einsatzmittelpunkt diente, dass Pressekonferenzen abgehalten wurden usw. ist also nicht außergewöhnlich. Derzeit findet das aber geballt über mehrere Tage statt und dann auch immer wiederkehrend die wortgleichen Aussagen?
Des Rätsels Lösung: Aktuell werden, laut Zeitungsbericht mit Millionenaufwand, Szenen für einen großen Zweiteiler für das Abendprogramm des „Ersten“ gedreht. Es geht um die Rettung eines Höhlenforschers, der tatsächlich 2014 im nahen Untersberg in der Riesendinghöhle, so auch zumindest der Arbeitstitel des Films, verunglückte.
Die örtlichen Feuerwehren waren damals auch in den Einsatz mit eingebunden, obwohl Höhlenrettung nicht zum Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehren gehört und es dafür Spezialisten bei der Bergwacht und ähnlichen Hilfsorganisationen gibt. Aber auch damals schon wurde auf Grund des riesigen Medieninteresses, des äußerst massiven Personaleinsatzes, für die Rettung waren insgesamt 700 Hilfskräfte im Einsatz, und natürlich auch wegen des schnell wechselnden Wetters im Hochgebirge nicht alle Pressekonferenzen auf der freien Wiese abgehalten. So leisteten die Feuerwehren im südlichen Landkreis über 2000 Mannstunden, die Fahrzeuge legten ca. 1800km zurück und es wurden über 4000 Tassen Kaffee „verbraucht“. Für die Nachverfilmung mit sehr bekannten deutschen Schauspielern und sogar einem Oscar-prämierten Regisseur wurde nun das Freilassinger Feuerwehrhaus als geeigneter Drehort auserkoren. Rund zwei Wochen werden hier teilweise die Szenen nachgestellt, die damals unter Dach durchgeführt wurden, wie gesagt eben große Pressekonferenzen, die Einsatzleitung der ganzen Aktion usw.. Am ersten Drehtag waren deshalb knapp 100 Personen im Gerätehaus.
Da das Feuerwehrhaus aber weiterhin ganz normal „in Gebrauch“ ist, wurden vor Beginn der Dreharbeiten noch die Verhaltensregeln für alle angesagt, damit im Alarmfall nichts Böses passiert, die Feuerwehrleute aber auch nicht über Gebühr beim Ausrücken behindert werden. Nicht umsonst: schon am ersten Drehtag gab es drei echte Alarmfälle. Der erste war zwar kurz vor dem Eintreffen der Filmcrew und der dritte dann am späteren Abend nach Drehschluss. Ein Alarm, zu einer „Wohnungsöffnung akut“, platzte aber auch scharf mitten in den Dreh. Gerade bei dieser Szene waren, vom Drehbuch gewollt, Einsatzfahrzeuge zugeparkt! Das Filmteam war aber wirklich schnell und die echten Einsatzkräfte konnten tatsächlich ohne große Verzögerungen ausrücken. Fortsetzung folgt…
Verfasser: wn / ah
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