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    Brand von oder in einem Gebäude / Feuer
    13.10.2023, 17:38 Uhr

    Zu einer starken Rauchentwicklung aus einem Gebäude wurde die Freiwillige Feuerwehr Freilassing am späten Freitag Nachmittag in die Reichenhaller Straße nahe dem Bahnhof alarmiert.

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    Brand von oder in einem Gebäude / Feuer
    01.04.2023, 22:06 Uhr

    Zweimal "B3" direkt hintereinander, innerhalb von nicht einmal 3 Stunden!Zum ersten Einsatz am 1. April wurden wir um kurz nach 22:00 Uhr mit dem Stichwort "Balkonbrand" in die Freilassinger Vinzentiusstraße alarmiert.

Sonstige / THL

Freilassing, Saalachau 17.02.1996, 10:04 Uhr

Der spektakulärste Einsatz des Jahres in jeder Hinsicht war der Absturz einer Cessna 550 Citation mit 10 Personen an Bord über der Saalachau. Nachfolgend der leicht gekürzte Bericht der auch in mehreren Fachzeitschriften zu lesen war.

Als in der Einflugschneise des Flughafen Salzburg liegende Gemeinde lebt die Stadt Freilassing bereits seit Eröffnung des Flughafens mit der latenten Gefahr eines Flugzeugabsturzes. Deshalb, wohl aber auch weil sich in der Nachbargemeinde eine Polizeischule der bayrischen Polizei befindet, werden jedes Jahr sehr realitätsgetreu gestaltete Übungen mit der Annahme eines Flugzeugabsturz im Stadtgebiet abgehalten. Wie realitätsgetreu die Übungen einerseits, wie unfaßbar grausam andererseits aber die Wirklichkeit aussieht, zeigte sich am 19. Februar 1996, als eine Cessna 550 mit 10 Personen an Bord im Landeanflug auf den Flughafen Salzburg nur rund 1,5 km vor der Landebahn und nur wenige Meter von der normalerweise angenommenen Übungsstelle in ein Waldstück stürzte.

An diesem 19. Februar, dem Rosenmontag, herrschte zur Unglückszeit winterliches Wetter, bewölkt, mit leichtem Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die zweistrahlige Maschine war mit zwei Berufspiloten und acht Passagieren vom Flughafen Berlin-Tempelhof gegen 8:40 Uhr mit Kurs auf Salzburg gestartet. Laut Aussagen der Flugsicherung verlief der Flug ohne Komplikationen. Jedenfalls hatte der Pilot bis dahin keinerlei Probleme gemeldet, als das Flugzeug um 9:56 plötzlich von den Radarschirmen verschwand. Mehrere Augenzeugen berichteten später ebenfalls von einem normal erscheineneden Landeanflug ohne beispielsweise außergewöhnlichen Motorengeräuschen. Plötzlich sei die Maschine kurz hochgezogen, dann über den linken Flügel abgeschmiert und wie ein Stein in ein Waldgebiet in unmittelbarer Nähe des Grenzflusses Saalach gestürzt.

Bei der ersten Meldung über Notruf an die Polizeiinspektion Freilassing glaubte der diensthabende Beamte zunächst an einen Faschingsscherz. Da von diesem ersten Anrufer außerdem keine genauen Angaben über den Absturzort (diesseits oder jenseits der Grenze, die tatsächlich nur ca. 150 m von der Absturzstelle entfernt liegt) gemacht werden konnten, alarmierte der Beamte erst mit etwas Verzögerung nach weiteren Notrufen mit den Worten "Flugzeugabsturz in der Saalachau, Nähe Schäferhundevereinshütte" um 10:01 Uhr die Feuerwehren aus Freilassing, Ainring, Saaldorf und Surheim nach Alarmplan, das bayrische Rote Kreuz und das THW Freilassing.

Bereits drei Minuten später rückten die ersten beiden Fahrzeuge der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Freilassing, ein TLF 16/25 mit einem Pulverlöschanhänger P250 und ein LF 16/12 vollbesetzt zur Unglücksstelle ab. Schon bei der Anfahrt (ca. 3 km) war über dem Absturzgebiet eine dichte Rauchwolke zu erkennen, die den Einsatzkräften den Weg wies.
 
Beim Eintreffen an der Unglücksstelle, die über einen Waldweg gut zu erreichen war, ergab sich folgendes Lagebild: Das Flugzeug hatte beim Absturz einen rund 30 cm starken Baum gefällt, sich anschließend in den Boden gebohrt und lag total zerstört auf einer Fläche von ca. 25m2 brennend etwa 60 m neben dem Waldweg. Kurz vorher hatte es nach Zeugenaussagen noch zwei Explosionen gegeben, bei denen vermutlich der noch an Bord befindliche Treibstoff gezündet hatte. Nach dem für diese Maschine relativ langen Flug dürften sich allerdings nicht mehr allzuviel Kerosin in den Tanks befunden haben, das Feuer war jedenfalls in kürzester Zeit mit einem Schnellangriffsrohr gelöscht, so daß schon um 10:14 "Feuer aus!" gemeldet werden konnte. Da es an der Einschlagstelle allerdings stark nach Treibstoff roch und unter dem Flugzeug immer wieder Flammen hervorschlugen, wurde das Wrack zusätzlich mit einem Mittelschaumrohr eingeschäumt.
 
Zu diesem Zeitpunkt war zwar noch nicht klar, wieviele Personen sich in dem Flugzeug befunden hatten, erste Meldungen sprachen auch von "nur" 7 Personen, klar ersichtlich war jedoch, daß im Flugzeug keinerlei Überlebenschance bestanden hatte, sodaß aus Gründen einer eventuellen Menschenrettung nicht auf das Einschäumen verzichtet werden mußte. Mit Hilfe der Mannschaften der nun in kurzen Abständen eintreffenden anderen Fahrzeuge wurde sofort einerseits der Wald nach unter Umständen überlebenden Verletzten des Absturzes aufgenommen, andererseits die Unfallstelle großräumig abgesperrt und von Meßtrupps der Feuerwehr (und später auch von der Polizei) Ex- bzw. Strahlenmessungen durchgeführt, da man im ersten Moment nicht wußte, ob, bzw. wieviele Gefährliche Stoffe das Flugzeug geladen hatte. Es ergaben sich aber keine Anzeichen für gefährliche Güter.
 
Die Suchaktion nach den Verletzten wurde durch die Schneefälle der letzten Tage und die dadurch geschlossene Schneedecke (ca. 10 cm) insofern erleichtert, daß man an den in diesem Fall leider nicht vorhandenen Spuren genau sah, daß keine Person unter eventueller Schockwirkung die Unglücksstelle verlassen hatte. Auch konnte die Unglücksstelle durch das fast senkrechte Abstürzen des Flugzeugs recht gut eingegrenzt werden. Die Teile waren nicht wie in anderen Fällen weit verstreut, sondern lagen in einem "nur" rund 100 m großen Radius um das Flugzeugwrack verstreut. Umstände, die die Suche zwar sehr erleichterten, andererseits aber auch sehr schnell jede Hoffnung nahmen, daß einer der Insassen den Absturz überlebt haben könnte. Um allen Eventualitäten vorzubeugen, wurde sicherheitshalber sogar ein Boot vom THW zur Suche auf der Saalach eingesetzt, aber auch dessen Besatzung konnte nichts entdecken.
 
Das Absperren der Einsatzstelle wurde durch die relativ kleine räumliche Ausdehnung ebenfalls erleichtert. So wurden zwei Absperrgrenzen festgelegt: Die innere, in ca. 100 m Radius um die Einsatzstelle, die auch von Hilfskräften nur auf einem festgelegten Weg begangen werden durfte, um zu verhindern, daß eventuelle wichtige Spuren vernichtet würden und die äußere, um die unvermeidlichen Schaulustigen abzuhalten. Dies war auch unbedingt nötig, weil die Absturzstelle ein makabres Bild absoluter Verwüstung bot. Nicht nur die Trümmer des Flugzeugs waren auf dem Boden und auch in den Bäumen liegen- bzw. hängengeblieben, auch Teile der zerfetzten Leichen waren derart im Wald verstreut und boten keinen zumutbaren Anblick für die Schaulustigen, die zum Teil sogar mit Kindern zur Unglücksstelle gepilgert waren. Für die rund 20! Funk- und Fernsehteams bzw. Pressefotografen war ebenfalls nur der zuvor erwähnte Weg zugänglich, zusätzlich wurden die Leichenteile aus Pietätsgründen mit Folien abgedeckt.
 
Rund zweieinhalb Stunden nach dem Absturz war der Einsatz für die auswärtigen Feuerwehren soweit abgeschlossen, daß sie an ihre Heimatstandorte entlassen werden konnten. Auch das Personal des Rettungsdienstes, das mit mehreren Rettungs- und Notarztwagen, sowie dem Rettungshubschrauber Christoph 14 zur Absturzstelle geeilt war, konnte, bis auf ein Fahrzeug zur Eigensicherung, abrücken.
 
Soweit noch nicht bereits geschehen, wurde nun damit begonnen, den weiteren Einsatz zu organisieren und zu koordinieren: Von der Feuerwehr Freilassing wurden bis zum Eintreffen der Bereitschaftspolizei in den frühen Abendstunden der Brandschutz sowie die Absperrungen aufrechterhalten. Desweiteren wurden die Einheiten der Kriminalpolizei sowie des Vermessungsamtes bei ihren Aufgaben unterstützt (unter anderem wurde das ganze Gebiet in Planquadrate eingeteilt und vermessen, um später den Fundort wichtiger Teile nachvollziehen zu können). Die Kräfte des THW bauten in der Zwischenzeit eine Verpflegungsstelle, die Stromversorgung für die Ausleuchtung während der Nacht und mehrere Zelte auf. Zum einen wurden darin die Einsatzleitung untergebracht, zum anderen Besprechungen der unterschiedlichen Behörden, (Kriminalpolizei, Sachverständige, Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt etc.) ermöglicht, und später auch die Särge mit den Toten untergebracht.
 
Beendet war der Einsatz für die Feuerwehr an diesem ersten Tag gegen 19:00. Da die Beamten vom Luftfahrtbundesamt (LBA) erst am Abend des Unglückstages eingetroffen waren, entschieden sie sich dazu, die Untersuchungen erst anderntags in der Früh um 8:00 Uhr zu beginnen.
Dabei waren allerdings wieder die Dienste von Feuerwehr und THW gefragt: Unter anderem mußte eine Zufahrt für einen LKW mit Ladekran geschaffen werden, der die restlichen Teile des Flugzeuges aufnehmen sollte.
Nachdem die ersten Spuren gesichert und auch die ersten, aus dem Flugzeug geschleuderten Toten geborgen waren, wurden auf Anweisung der Spezialisten vom LBA die Wrackteile zerlegt und aufgeladen. Eine, um etwaige Spuren nicht zu verwischen, langwierige und an den Nerven zehrende Aufgabe. Immerhin befanden sich in dem Kneuel zerfetzten Blechs und verglühter Drähte immer noch sechs menschliche Körper, die es galt herauszuschneiden! Deren Bergung übernahmen zwar Angehörige des flugmedizinischen Dienstes der Bundeswehr, trotzdem wurden auch die zur technischen Hilfe eingeteilten Feuerwehrleute immer wieder mit makabren Einzelheiten konfrontiert, die hier nicht näher beschrieben werden sollen.
 
Bei den Aufräumungsarbeiten stellte sich dann unter anderem auch heraus, daß sich die Maschine im wahrsten Sinne des Wortes in den vorher hartgefrorenen Boden gebohrt hatte: Beim Ausheben des Erdreichs wegen des ausgelaufenen Treibstoffs kamen auch in tieferen Bodenschichten noch Wrack- und Leichenteile zum Vorschein!
 
Endgültig beendet war der Einsatz dann erst am Mittwoch nachmittag gegen 16:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Toten geborgen, die Wrackteile beseitigt und die Einsatzstelle praktisch wieder "besenrein".

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