Brand in einem Wohn- und GeschäftshausEcke Linden- / Münchner Straße 06.08.2006, 14:10 Uhr
Zu einem Wohnungsbrand wurde die Feuerwehr der Stadt mit Alarmstufe 2 in die Lindenstraße in der Freilassinger Innenstadt gerufen. Bei dem Schadensobjekt handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus mit insgesamt 4 Geschossen plus Keller. Im Erdgeschoß ist ein Modegeschäft, im 1. OG ein Restaurant und darüber Wohnungen und Praxen untergebracht. Der ersteintreffende Zugführer stellte bei seiner Erkundung folgende Lage fest: aus dem Fenster einer Wohnung im 2. Obergeschoss drang Rauch. Sowohl das Treppenhaus als auch ein längerer Gang bis zur Wohnungstür waren noch nicht verraucht. Die Wohnungstür war nur leicht angelehnt, die Wohnung dahinter vollkommen verraucht. Die Größe der Wohnung, das genaue Brandobjekt und ob sich noch Personen in der Wohnung befanden konnte ohne schweren Atemschutz nicht geklärt werden. Der Zugführer wollte die Tür dann sofort wieder schließen, was allerdings nicht mehr gelang, da das Türblech weghing. Da es deshalb sowieso zu einer Verrauchung des Treppenhauses kam und da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch Personen in der Wohnung befanden, fasste der Zugführer den Entschluss einen Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr über das Treppenhaus in die Wohnung vorzuschicken. Gleichzeitig sollte das zweite Löschgruppenfahrzeug einen Angriff von außen über Steckleitern auf den Balkon der betroffenen Wohnungseinheit aufbauen. Die Drehleiter wurde auf einem Nachbargrundstück eingesetzt um von dort ebenfalls den Wohnungsbalkon anzuvisieren und eventuell Menschenrettungen aus anderen Wohnungen vorzunehmen. Die Bewohner des Gebäudes schauten teils interessiert (mit Zigarette im Mund) teils etwas unruhig aus Ihren Fenstern auf der Straßenseite, auf der aber vom Brand nichts zu sehen war (der befand sich Richtung Innenhof des L-förmig gebauten Gebäudes). Die Bewohner wurden zunächst von unten beruhigt und dann, nachdem der Einsatz eines Überdrucklüfters recht schnell das Treppenhaus freigeblasen hatte, über ihren gewohnten Weg ins Freie gebracht und dem Roten Kreuz zur Registrierung und Überwachung übergeben. Bei 5 Personen wurde genauer nachgesehen, kein Betroffener musste allerdings behandelt oder vielleicht sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Bis dahin hatte allerdings der Einsatzleiter, Freilassings Kommandant Hans Zimmermann in Absprache mit dem Zugführer, 2. Kommandant Rochus Häuslmann schon auf Alarmstufe 3 erhöhen lassen. Grund: das Feuer war bis dahin noch nicht unter Kontrolle, im Gebäude waren noch eine unbekannte Anzahl von Bewohnern (Sonntag nachmittag bei ziemlich schlechtem Wetter), man würde vielleicht eine zweite Drehleiter benötigen und auch Atemschutzgeräteträger zur Ablösung bzw. zum Durchsuchen des Hauses. Kurz nachdem die Nachalarmierung erfolgt war, konnte der Angriffstrupp zwar "Feuer aus" melden, trotzdem ließ man die Nachbarfeuerwehren aus Ainring, Saaldorf und Surheim aber anfahren, da die Lage noch zu unklar war. Etwa zu diesem Zeitpunkt erschien dann auch die Bewohnerin der betroffenen Wohnung an der Einsatzstelle. Sie konnte insoweit Entwarnung geben, dass sich sonst niemand mehr in der Wohnung befunden hatte. Auf die Brandursache konnte sie sich keinen Reim machen. Sie war erst etwa eine halbe Stunde zuvor aus der Wohnung gegangen ohne etwas zu bemerken. Da die Brandausbruchsstelle eindeutig im Bereich der Kochnische zu suchen war könnte ein vergessener Topf die Ursache gewesen sein, einen solchen gab es laut Aussage der Bewohnerin allerdings nicht. Tatsächlich ist auch ein technischer Defekt an einem der Küchengeräte denkbar. Obwohl der Brandbereich von den Einsatzkräften auf das Minimum beschränkt werden konnte, dürfte die etwa 20m² große Wohnung ein Totalschaden sein. Verletzt wurde insgesamt niemand, auch in anderen Wohnungen kam es nicht zum Schaden. Alles in allem also nocheinmal ein glückliches Ende.
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